Irgendwie langweilt mich dieser ganze Stuttgart 21-Trubel. Da wundern sich süddeutsche Wähler, dass ihre monarchistischen Politiker regieren wollen. Diese Erkenntnis kommt spät!
Die Ent-täuschung so mancher Personen, die nun aus Sparsamkeit ein Großprojekt ablehnen, dessen Dimension sie gar nicht begreifen können, ist entweder rührend oder lächerlich. Das satte Stuttgart, das sich (Oettinger) sogar eine eigene Mafia hält und leisten konnte, ist durch die Kurzarbeit geschockt worden, und die Sparquote ist wahrscheinlich noch höher gestiegen. Die gut dokumentierten Planungssummen von dem 'Jahrhunderprojekt 21' ( was ein Unsinn: 100 Jahre ohne Infrastrukturprojekt in Stuttgart?! Weitsicht sieht anders aus) machen dem Schwaben da natürlich Angst.
Aber jetzt zu den Bestürzten: Man sollte halt keine Politiker wählen, die regieren wollen. Politik hat qua Definition die Funktion 'demokratisches Problemlösen' und bedeutet nicht Monarchenwählen. Wenn man immer die Menschen wählt, die glauben, Problemlösen bedeute, alle Machtressourcen zu bündeln, um den eigenen Willen durchzusetzen: Das ist einfach keine demokratische Mentalität.
Allein, dass die letzten beiden Regierungschefs in Badi-Würti-Reich quasi durch Erbfolge zustande kamen... klingelt's? Das ist zwar legal aber kein Umgang mit dem Wähler. Und jetzt wundern sich die Herrschaften über ihr 1848. Und die "Liberalen" sitzen heutzutage arrogant am Tisch der Monarchen.
All dies im Stammland des Liberalismus. Aber die "Liberalen" mit ihrer Partei knüpfen hier an eine alte liberale Gesinnung an: Demokratie ja.. aber nicht jeder kann wirklich von seiner Bildung her wissen, was er "vernünftigerweise" wählen sollte. Eine Solche FDP gehört in diese Regierung in BarWürdenBerg...
Hört auf, Euch zu wundern, und wählt die Monarchie ab: die wollen keinen Widerspruch und demokratische Auseinandersetzungen, sondern durchregieren.
Zeit: Nach der Monarchie ist vor der Monarchie
Zustand: Nur drei Bier aber Output
Anlass: Erstaunte Menschen im entrückten Süden des Landes
DISKURS: Kant zu Moral, Natur und Freiheit
vor 4 Tagen
Ministerpräsident Stefan Mappus nannte die Auseinandersetzung um das Bauprojekt einen Richtungsentscheid für Deutschland. "Es geht um die Frage: Kann ich in Deutschland auf Basis von Rechtssicherheit und Vertragstreue noch Projekte angehen", sagte er. Zugleich bot Mappus den Bürgern in einem offenen Brief weitere Informations- und Gesprächsforen - eine "Dialogagenda Stuttgart 21" - an. Für mich stellt sich nach wie vor die Frage, warum lässt die Regierung nicht das Volk über Stuttgart 21 abstimmen?????????
AntwortenLöschenEs mag durchaus sein, dass es demokratietheoretisch sinnvoll ist, emotional aufgeladene Themen nicht durch direkte Demokratie zu entscheiden: Man will hier ganz generell den Demagogen keine Bühne bieten. Ich glaube auch, dass es Themen gibt, die in ihrer langfristigen und mittelfristigen Bedeutung nicht durch kurzfristig denkende Menschen entschieden werden können. Gerade Infrastrukturprojekte haben volkswirtschaftlich im Sinne von Konjunkturförderung, dem hochpsychologischen Thema 'Standort', moderner Lebensqualität für die Bürger und nur zu einem gewissen Teil mit deren logistischen Funktion zu tun. Ob diese Dimensionen durch einen verängstigten Bürger erfasst und zur Entscheidung herangezogen werden, ist fraglich. Ich gebe Dir aber Recht: Ein wirklicher Demokrat müsste es eigentlich darauf ankommen lassen! Und zwar bevor es zu solchen verkrampften Fronten kommt.
AntwortenLöschenFür mich liegt der Skandal eigentlich auch in der Unfähigkeit der Planer: werden solche Menschen eigentlich bezahlt, wenn sich ihre Berechnungen über die Kosten regelmäßig als flasch erweisen? Da sollte man mal an Gehältern sparen! Die können ihren Job anscheinend nicht!
Die CDU- und FDP-"Demokraten" natürlich auch nicht: Was ein PR-GAU: "Dialogagenda Stuttgart 21"!! Hier werden die Bürger wie ein Problemfeld beschrieben, das mit einer "Agenda" beackert werden sollen. Wie lange dauert denn diese "Dialog"- bzw. Überzeugungs-Maßnahme dann? Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts? Die wollen immer noch ihre Untertanen regieren..
Die Politik in BaWü ist im Moment in einem technokratischen (S21 als Infrastrukturpolitiks-Muss ohne Alternative), bürokratischen (Verfahrenstreue) und betriebswirtschaftlichem (Vertragstreue) Multilemma. Wenn Sie es in dieser Situation nicht mehr schafft, eine gestalterische und gegenüber den vermeintlichen Sachzwängen souveräne Rolle zu spielen, kann man von Demokratie nicht mehr sprechen. Mappus inszeniert sich gerade als Marionette dieser Zwänge.