Sonntag, 12. September 2010

Besinnungslose Ichs (Teil 1)

Ich glaube immer mehr, dass wir einer Phase ohne Bedürfnisse und doch gerade mit Bedürfnissen entgegensteuern. Die Entscheidung, worein Geld fließt, wird durch den Überschuss und dessen Abschöpfung nicht mehr von Essen, Trinken und trocken Schlafen abhängen. Es wird eine riesige Masse an Mitteln geben, die keiner Existenzsicherung dienen, sondern einen anderen Sinn suchen.

Soweit nichts Neues. Dass der Ver-Wertung jedoch nicht nur Aufwertung durch Werbung, Trends und Hypes zugrundeliegt, sondern natrülcih auch der Aspekt 'Entwertung' kann der geneigte Leser mal durchdeklinieren. Die Wirtschaft braucht neue Gründe und auch neue Abgründe.

Ohne mich jetzt hier in den 50er und 60er-JAhre-Diskussionen verfangen zu wollen: Wir sind natürlich Produktfetischisten und die Werbung ist eine riesige Bedürfnismaschine, die auf Verführung setzt. Diese Verführung war jedoch lange Zeit noch an die Nützlichkeit gebunden. Ich glaube, es ist common sense, dass die Werbung, im Zuge ihrer Umfokussierung auf Images und emotionales Involvement, Informationsärmer geworden ist. Dies nur als Kontext.

Leistungen eines Produktes sind inzwischen stark an Individuen und Egos geknüpft. Die Werbung aber auch eine allgemeinere Neuausrichtung der verwöhnten Menschen haben hier ihren Teil zu beigetragen. JEde Neuanschaffung orientiert sich heutzutage quasi an der Komplettierung eines ästhetischen Ganzen, das Ich-zentriert ist. Was hier übrig bleibt, das sind letztlich Erfahrende mit einer Nestbau-Mission: Sie sehen sich selbst nicht als gesellschaftlich an - dies ein erster Aspekt der Entwertung. Und ihr Verhalten wird affektiert, da sie bei Reizangeboten nur die Grenze des Budgets aber keine reflektierte Grenze ihrer Reizbarkeit mehr kennen.

Die Wirtschaft mit ihren Angeboten und Kampagnien hat dies längst begriffen und setzt gezielt auf die Sucht. (Der Aspekt, dessen gesellschaftlich Eindämmung früher mal staatliche Glückspiel-Monopole bedeutet hat). Was ist mit den Widersachern, die die Sucht um Sinn und Ego immer begleitet haben und bedienen konnten. Wo sind die gesellschaftlichen Teile, die gegen besinnungslose Trends Alternativen aufgestellt haben. Diese Geschichte gibt es in einem zweiten Teil in diesem Blog. Nur eins vorweg: Sie wurden entwertet.

Teil 2

Zeit: früh für mich
Zustand: Unfähig, das Posting heute zu einem Ende zu bringen..
Anlass: Habe iPhones-Nutzer aus NEstern luken sehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen kritischen Leser in der Auseinandersetzung 'back to their own track' zu kommen. Man beachte hierbei, dass der Kontrollverlust Teil des hiesiegen Konzepts ist. Wir geben uns also zwangsläufig viel Mühe, Kommentare zu provozieren: so hat möglicherweise jeder was von den Drogen! Welcome!

Copyright

Auch wenn es mir widerstrebt, die Nutzung von Wortfolgen durch eine Lizenz zu beschränken, muss ich dies notgedrungen tun. Anlass hierfür ist der Contentklau eines kommerziellen Anbieters, der Ergebnisse des Googlebots als Postings auf seinem Blog ohne Rücksicht auf bestehende Lizenzen veröffentlicht und diese auch noch selber unter cc (by-nc-nd)-Lizenz stellt. Alle Text-Inhalte dieser Seite stehen somit ab sofort und rückwirkend unter creative commons (by-nc-sa).

Als Quelle ist immer "drunken news" zu nennen.

Glücklicherweise war das Weblog, das diesem Verfahren ausgesetzt war, bereits mit einer cc-Lizenz ausgestattet.

Das automatisierte Verfahren des oben genannten Anbieters funktioniert wie folgt: Er ruft aktuelle Sucheingaben bei Google ab (im Falle dieses Blogs z.B. "drunken news"), crawlt den Content des ersten Inhalts/Postings, veröffentlicht diesen auf seiner Seite in quasi-zitierter Form, behauptet, der Content wäre von dem jeweiligen Blogger (mit Namensnennung) auf seiner Seite geschrieben worden, verlinkt den Suchbegriff auf seiner Hauptseite mit dem geklauten Inhalt in seiner Seite. Da seine Seite SE-optimiert ist, werden besonders bei kleineren Blogs seine geklauten Inhalte höher gerankt und führen somit zu Fehlclicks auf die falsche Homepage.