Donnerstag, 30. September 2010

Hobbys und der Tod des Denkens

Stehe gerade vor meinem Blog und bin trunken, doch überraschenderweise nicht inspiriert. Es taucht überhaupt immer öfter ein grässlicher Begriff im meinem Hinterkopf - oder Unterkopf, wenn man die Reflektion irgendwie "unterbewusst" nennen möchte - auf, der mich beunruhigt. Man hat das Gefühl, sein ganzes Umfeld würde ihn durch verschiedene Nicht-Gesten, durch Nahelegungen, durch Abwertungen fordern: "Hobby"! Ein hässliches Konzept.

Was ist denn das für ein Label: "Hobby"?! Ich habe dieses Ding noch nie verstanden: Eine Beschäftigung im Leben, die alle anderen nicht ernst nehmen müssen, weil sie "ein Hobby" ist. Eine Tätigkeit, der Sinnlosigkeit zugeschrieben wird, alleine durch seine Kategorisierung. Eine Sache, deren Bedeutung im Innern liegt. Modelleisenbahnen, Briefmarkensammeln, Bloggen.

Die erste Berührung mit dem Attribut Hobby war während Austauschen, bei denen man seinem Austuaschpartner mitteilen musste, was man für Hobbys hat. Da kam ich gar nicht selber drauf, was das sein könnte. Es kam dann meistens zu so skurrilen Brieffreund-Smalltalk-Angeboten, wie "Fahrradfahren", "Musik hören", "ins Kino gehen", "Fußball spielen": man saugte sich halt etwas aus den Fingern. Man definierte sich aber nicht darüber.

Danach erfuhr ich das Konzept Hobby als etwas Gütiges von Frauen gegenüber dem doofen, von ihnen nicht nachvollziehbaren Spleen ihrer Männer. Segelfliegen, besagte Modelleisenbahnen, Lotto spielen, Fuball gucken, Oldtimer zusammenschrauben: Das irrationale Spielkind halt, das keine wirkliche Bedeutung hat, das letzlich lächerlich ist, das es "mit dem wirklichen Leben" nichts zu tun hat.

Und jetzt soll ich den hiesigen intellektuellen, emotionalen und analytischen Aufwand als Hobby verstehen?! So tun als wenn das alles nichts wert wäre? Endlich auf den angeblichen Boden der Tatsachen zurückkehren? Was wäre denn das für ein Leben, in dem das Denken nichts mehr gilt, in dem der politische Drive als lächerlich und nebensächlich dargestellt wird? Irgendwie arm.

Wenn ich etwas mache, ist das kein Hobby, da ich es ernst meine. Ein 'Experiment' wäre eine Ausnahme, da es halt ein Versuch ist. Ich stehe jedoch hinter den Dingen, die ich tue. Sollte dieser Blog jemals nichts mehr wollen, keine Isnspiration auf dem Boden der Tatsachen versuchen, wäre er tot. und ich irgendwie auch, da ein Hobby mir zu sehr nach toten MEnschen stinkt, die sich mit ihrer kleinen Hobby-Welt aber nicht mit der Welt beschäftigen. Hobbys stinken. Es ist nicht mein Hobby, meinen Kopf zu benutzen, höchstens Kunst. Und auch betrunken kann er noch mit vielen mithalten.. denn er hat den sixth sense und kann tote Menschen sehen. ;)

Mein Blog will also Wirkung haben und ist weiterhin stolz darauf.

Zeit:  zu spät
Zustand: trunken aber uninspiriert
Anlass: Blog soll ohne Hobbyismus leben!

1 Kommentar:

  1. Einen Gruß aus der Redaktion,

    ich sitz zuhause noch auf einem Buch, das interessant sein könnte und Mafiös wäre ;-) Aber ansonsten muss ich, um mich in nicht trunkenem Zustand zu beteiligen einmal einwerfen, dass ein Hobby sicherlich nicht unernst ist und ernstzunehmen sein sollte...

    ... denn nur wer seine Hobbies ernst nimmt kann hoffen, auch in seinen Hobbies ernst genommen zu werden.

    Aber dem ist ja so, wie ich weiß...

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Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen kritischen Leser in der Auseinandersetzung 'back to their own track' zu kommen. Man beachte hierbei, dass der Kontrollverlust Teil des hiesiegen Konzepts ist. Wir geben uns also zwangsläufig viel Mühe, Kommentare zu provozieren: so hat möglicherweise jeder was von den Drogen! Welcome!

Copyright

Auch wenn es mir widerstrebt, die Nutzung von Wortfolgen durch eine Lizenz zu beschränken, muss ich dies notgedrungen tun. Anlass hierfür ist der Contentklau eines kommerziellen Anbieters, der Ergebnisse des Googlebots als Postings auf seinem Blog ohne Rücksicht auf bestehende Lizenzen veröffentlicht und diese auch noch selber unter cc (by-nc-nd)-Lizenz stellt. Alle Text-Inhalte dieser Seite stehen somit ab sofort und rückwirkend unter creative commons (by-nc-sa).

Als Quelle ist immer "drunken news" zu nennen.

Glücklicherweise war das Weblog, das diesem Verfahren ausgesetzt war, bereits mit einer cc-Lizenz ausgestattet.

Das automatisierte Verfahren des oben genannten Anbieters funktioniert wie folgt: Er ruft aktuelle Sucheingaben bei Google ab (im Falle dieses Blogs z.B. "drunken news"), crawlt den Content des ersten Inhalts/Postings, veröffentlicht diesen auf seiner Seite in quasi-zitierter Form, behauptet, der Content wäre von dem jeweiligen Blogger (mit Namensnennung) auf seiner Seite geschrieben worden, verlinkt den Suchbegriff auf seiner Hauptseite mit dem geklauten Inhalt in seiner Seite. Da seine Seite SE-optimiert ist, werden besonders bei kleineren Blogs seine geklauten Inhalte höher gerankt und führen somit zu Fehlclicks auf die falsche Homepage.