Freitag, 23. September 2011

Zeitlose Intelligenz

Wie hängen eigentlich 'Intelligenz' und 'Zeit' zusammen? Manch ein Mitdenkender scheint ja geradezu einen "Besitz" von Intelligenz zu behaupten, quasi zeitunaufwändiger und zeitloser Besitz von Klugheit. Schon die hiesige Schrift täuscht vor, ohne Absetzen, an einem Stück runtergeschrieben worden zu sein. In meinem derzeitigen Post-Drunk-Zustand einfach nicht möglich. Ich denke von Satz zu Satz.

Die ganzen Anrufbeantwortermedien - wie Email, SMS, Direktnachrichten oder generell jede Nicht-Echtzeit-Webkommunikation - lassen jeden Kommentar doch zur Farce werden. Eine Antwort, für die sich jemand Minuten, Stunden, Tage Zeit nehmen kann, sind doch nur Treppenwitze. Wir sind alle pseudo-performant. Eine intelligente Erwiderung kann Zeit kosten. eine Menge Zeit, die niemand zugibt.

Wir sind also weiterhin eine starke Schriftkultur. Wir fetzen uns mit gespielter Impulsivität auf Internetpapier. Welches Verhältnis hat also Intelligenz zu 'Zeit'. Denken braucht Zeit. Intelligenz will schneller sein. Und auch in neueren Medien kann jeder weiterhin so tun als ob. Auch ich suggeriere hier Intelligenz und brauche doch lange für diesen kleinen Text. Auch weil ich gerade kein Internetpapier mehr habe und mit Stift für eine spätere Übertragung hantiere.

Ob es überhaupt wünschenswert ist, alles nüchtern und endgültig mit viel Zeit durchzudenken, darf natürlich bezweifelt werden. In dieser Hinsicht wäre unsere knappe Zeit ein Segen für Impulsintelligentes und wir würden nicht zu Affen - wie es Peggy Sue für uns schon mal als Dystopie vorgedacht hat. Überforderung beim Texten war bei uns auf Drunken News natürlich immer schon Methode. Wir haben nur die knappe Zeit durch Alkohol ersetzt. Eine intelligente Entscheidung, oder nicht? ;)

Zeit: equals Intelligenz
Zustand: equals Zeitdruck
Anlass: Internet-Treppenwitze

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